Eine aufregende Ankunft in Marokko
Willkommen zu unserem Reisebericht oder besser gesagt zu unserem Reisetagebuch über unsere Wohnmobilreise nach Nordafrika! Als Wohnmobilfamilie haben wir uns entschieden, mit unserem Wohnmobil nach Marokko zu fahren und dort eine unvergessliche Zeit zu verbringen. In diesem Blogpost teilen wir unsere ersten Erfahrungen, Tipps und Eindrücke von unserem Vanlife-Abenteuer als Reisefamilie in Nordafrika.
Inhalt:
- Aufregung in Los Barrios (Spanien)
- Ankunft in Marokko
- Schwierigkeiten in Rabat
- Entspannung auf dem Campingplatz
- Erstes Mal Freistehen in Marokko
Aufregung in Los Barrios (Spanien) & ein voller Parkplatz voller Wohnmobile
Für uns ging es nach unserer Zeit in Spaniens Süden nach Los Barrios. Was wir dort wollten? Unsere Fährtickets für Marokko kaufen. Wir hätten diese auch am Fährhafen oder online kaufen können. Hatten aber eine Empfehlung bekommen, das Fährticket bei Carlos zu kaufen. Carlos hat ein Reisebüro direkt im Industriegebiet von Los Barrios. Gefühlt alle, mit denen wir geschrieben oder gesprochen haben, haben ihre Tickets dort gekauft oder früher mal gekauft. Es ist ein kleiner, unspektakulärer Laden. Aber was sich direkt daneben abspielte, ist Wahnsinn. Ein riesen Parkplatz voller Wohnmobile. Alle wollten ihre Tickets bei ihm kaufen. Vor uns waren noch zwei andere dabei, ihre Fährtickets zu erwerben, dann waren wir dran. Ruckzuck hatten wir die Tickets. Waren 210 Euro leichter. Als kleines Geschenk gab es eine Plastiktüte mit Keksen und Wein. Wir parkten ebenfalls auf dem Platz. Zuerst wollten wir zum Fähranleger fahren und dort übernachten. Haben es aber dann gelassen und blieben die Nacht. Praktisch war es ebenfalls. Um uns herum gab es einen Supermarkt neben dem anderen. So konnten wir noch ein paar Dinge einkaufen. Mathias war bereits vor dem Womo und wartete auf mich. Da kam er ganz aufgeregt und sagte: "Du, hinter uns steht ein Ludwigsluster". Ha, nächstes Womo aus MV. Natürlich haben wir kurz Hallo gesagt. Andreas freute sich auch. Wir unterhielten uns kurz und liehen ihm noch für die Länge unseres Einkaufs unsere Straßenkarte von Marokko. Es war mega laut um uns herum. Der Abend war entspannt und ich (Caro) war mega aufgeregt. Die Nacht war ok.
Ankunft in Marokko - Zollkontrolle & erster Wohnmobilstellplatz
Wir waren entspannt, denn wir hatten ein offenes Ticket gekauft. Das heißt, es kann die Fähre genutzt werden, die man möchte. Man ist völlig ungebunden. Einige Mobile fuhren bereits vom Hof, um die 11 Uhr Fähre zu bekommen. Wir frühstückten in Ruhe, machten uns fertig und gingen noch einmal in einen Supermarkt. Wir wollten uns noch mit Insektenmittel eindecken. Für uns sollte es um 14 Uhr mit der Fähre losgehen. Eine Stunde vor Abfahrt waren wir am Hafen. Um 14 Uhr waren wir allerdings noch nicht einmal auf der Fähre. Irgendwann ging es dann rauf. Wir suchten uns draußen einen Platz und warteten nun darauf, dass wir ablegten. 15.30 Uhr ging es dann endlich los. Mit Verspätung hatten wir gerechnet, aber nicht mit 1 1/2 h. Egal. Wir blieben noch ein Weilchen draußen. Dann gingen wir rein und stellten uns an der "Zollschlange" an. Es ging ruckzuck. Draußen war es zu windig. Wir blieben drinnen und schauten gespannt auf Marokko. Etwas unwohl fühlte ich (Caro) mich schon zwischen den ganzen Männern. Zumal ich auch zu leichtsinnig am Morgen das Outfit gewählt hatte. Klar hatte ich mich im Vorfeld über die Sitten und Gebräuche informiert. Aber ich dachte, ein Kleid ohne Ausschnitt, mit langen Armen und weit über dem Knie reichend, würde genügen. Wohl doch etwas gefehlt. Ich merkte die Blicke oder ich bildete es mir ein. Gut. Nun konnte ich es nicht mehr ändern und versuchte es einfach zu ignorieren. 17.00 Uhr erreichten wir Tanger Med. Wir mussten noch durch die örtliche Zollkontrolle. Vor uns standen bereits weitere Womos, die ebenfalls auf unserer Fähre waren. Ein Zollbeamter kam auf mich zu. Verlangte die Fahrzeugpapiere und Ausweis vom Besitzer des Womos. Ich dachte, das Auto läuft auf mich (Caro) und gab ihm meinen Reisepass. Gefühlte 10 Minuten später kam selbiger Beamter mit ernster Miene auf uns zu. "Sind Sie sich sicher, dass das Fahrzeug ihnen gehört." Ähm, nö. Mathias und mir fiel ein, dass es ja auf ihn läuft. Also gaben wir ihm Mathias Pass. Er fragte noch mehrmals. Aber dann merkte ich, dass er es lustig meinte. Ein Scherz. Hahaha. Weitere 10 Minuten später bekam ich die Papiere mit "Hey Mathias, hier sind deine Papiere" zurück. Der Beamte grinste und wünschte uns eine gute Reise. Gut. Nun waren wir in Marokko. Uns hatte ein anderer Camper noch gesagt, dass wir Bargeld benötigen. An den Autobahnen kann man die Maut nicht mit Karte bezahlen. Also hielten wir 500m später noch einmal an und hoben Geld ab. Nun ging es endlich nach Asilah. Unser erster Stellplatz. So spät wollten wir eigentlich gar nicht mehr unterwegs sein. Half nix. W. machte es mit etwas Knurren gut mit. Die Straßen waren besser als gedacht und die Umgebung war schön. Hätte aber auch irgendwo in Süddeutschland sein können. Gott sei Dank haben wir Geld geholt, denn in Marokko ist Bares noch wahres. Um 19 Uhr kamen wir dann endlich in Asilah an. Ursprünglich wollten wir auf einem Campingplatz stehen. Wir sahen aber direkt am Meer einen Parkplatz mit Womos und stellten uns dazu. Es standen ebenfalls der Ludwigsluster sowie alle Camper von unserer Fähre hier. Wir bezahlten 40 MDH (ca. 4 Euro) für den Parkplatz inkl. Bewachung. Auch wurden wir sofort nach Souvenirs gefragt, sollten irgendwelche Ketten kaufen und bekamen die Speisekarte des Restaurants von nebenan gereicht. Gut. Bonjour andere Welt. Wir kauften keine Kette und hatten auch keine Souvenirs dabei. Wozu auch. Die Speisekarte studierten wir, wollten aber kein Fastfood essen. Wir sagten der "Gang" auf dem Platz Hallo und tauschten uns kurz aus. Im Anschluss brachten wir die Speisekarte ins "Restaurant" zurück. Im Grunde war es eine Plastikhütte mit zahlreichen Katzen. Die Hütte schrie nur so nach einer Lebensmittelvergiftung. Doch der Besitzer bot uns Couscous, Fisch oder eine Tajine an. Die Köchin, wahrscheinlich seine Frau, strahlte uns an. Freute sich über W. und wir blieben. Bereuten es nicht. Wir aßen leckeres Couscous, frische Kalamaris und eine Tajine. Es war super frisch, total heiß und mega lecker. Wir wurden sehr freundlich und zuvorkommend bedient. Am Ende zahlten wir 155 MDH (ca. 15,50 Euro) für drei Essen. Für marokkanische Verhältnisse nicht günstig, aber für uns total ok. Beim Trinkgeld waren wir uns unsicher und gaben 10 MDH (ca. 1,00 Euro). Mittlerweile war es bereits 21.00 Uhr. W. sollte nun wirklich ins Bett. Am Womo angekommen, erwartete uns der Platzwart. Dieser fragte erneut nach etwas z. B. Kleidung. Puh, wir gaben ihm eine Jacke von Mathias. Diese trug Mathias nicht mehr. Alles andere verneinten wir. Dann gingen wir ruhig und zufrieden ins Bett. Die Wellen rauschten uns in den Schlaf.
Wir haben super geschlafen. Wir machten ein entspanntes Frühstück und hatten dann auf dem Plan, im Ort einen Telefonladen aufzusuchen, um uns eine marokkanische Simkarte zu holen. Kurz bevor wir uns dann auf den Weg machen konnten, klopfte es mal wieder am Womo. Dieses Mal war es allerdings kein Verkäufer. Nein, es war eine Camperin von unserer Fähre (Hamburgerin). Sie fragte uns, ob alles in Ordnung sei. Sie fahren bereits seit 12 Jahren nach Marokko und wollten uns noch ein paar Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben. Super nett. Wir hörten zu und erfragten noch ein paar Dinge, bevor wir uns auf dem Weg machten. Der Telecomshop war nicht weit weg. Mathias kümmerte sich um alles und ich bespaßte W. etwas. Wir nahmen uns auf dem Rückweg zum Womo noch zwei frische Fladenbrote für 4 MDH (ca. 0,40 Euro) mit. Mittag wurde eine kleine Brotzeit.
Mit dem Wohnmobil nach Rabat
Unser nächstes Ziel nach dem kurzen Zwischenstopp war Rabat. Hier wollten wir auf einem Parkplatz mit Blick auf Salé stehen und uns beide Städte (Rabat und Salé) anschauen. So in der Theorie. Wir fuhren und fuhren. W. hatte null Bock auf Fahren und ließ uns das spüren. Anders als in Spanien brauchen wir nun in Marokko alle vier Augen beim Fahren. D. h., keiner kann bei W. hinten sitzen und sie bespaßen. In Rabat bin ich (Caro) fast wahnsinnig geworden. 4-Spurige-Kreisverkehre. Autos über Autos und zwischendrin noch ein paar Motorräder. Endlich am Parkplatz angekommen, Ausblick und Lage super schön, sagte uns der Betreiber, dass das Übernachten verboten ist. Super. Nun sind wir also ewig gefahren, um uns sagen zu lassen, hier könnt ihr nicht schlafen. Es war bereits 16 Uhr und W. hatte absolut keine Lust mehr, verständlich. Ich war völlig gestresst vom Fahren und nun auch noch das. Wir entschieden uns wenigstens für 1-2 h hier zu stehen, um zu überlegen, wie es nun weitergeht. Die Nerven lagen bei uns alle dreien blank. Nach der Erkenntnis, dass wir tatsächlich weiterfahren müssen, weil es keinen weiteren Stellplatz gab, gingen wir eine Beruhigungsrunde am Wasser und dann kreuz und quer durch die Straßen. Dies tat uns allen gut. Wir kamen runter. Sahen bisschen was von Rabat und waren ganz angetan. Eine schöne Stadt. Das, was wir gesehen haben. Ein bisschen traurig waren wir, dass wir nicht genug Zeit hatten, an diesem Tag die Stadt anzuschauen. Am Womo angekommen, bekam das Kind noch ein bisschen was zu essen. Wir erklärten ihr, dass wir nun doch noch weiterfahren dürfen. W. hatte zwar keinen Bock mehr, machte es aber super mit. Wir steuerten einen Campingplatz kurz vor Casablanca an. Erneut eine Stunde Fahrt. Erneut durch den Autowahnsinn der Stadt. Völlig erschöpft kamen wir am Platz an und bekamen einen Platz zugewiesen.
Entspannung auf dem Campingplatz in der Nähe von Mohammedia
Der Platz war ok. Der Platzwart sprach kein Wort englisch, nur französisch und meine (Car0s) Brocken reichten nur bedingt. Ich fuhr unser Womo zum zugewiesenen Platz. Mathias und der Platzwart meinte mir zeigen zu wollen, wo und wie ich mich hinstellen sollte. Ich sollte mich direkt in eine Bucht mit einem anderen Camper stellen. Und zwar direkt mit dem Hintern vor den anderen Van. Man musste kein Fuchs sein, um zu sehen, dass unser riesen Schiff inkl. Fahrradgepäckträger niemals dorthin passte. Aber sie winkten und winkten. Irgendwann stand ich völlig schräg und fast mitten auf dem Weg/der Straße und sollte so stehen bleiben. Hä? Nein. Wir hatten weder Platz, um einen Stuhl herausstellen zu können, noch wollte ich den halben Campingplatz nicht versperren. Nerv-Alarm die Zweite. Ich versuchte Mathias zu erklären, dass das so doof ist und ich nicht so stehen bleiben werde. Wir rangierten hin und her, immer unter Beobachtung der anderen Camper. Super. Irgendwann stand ich und war zufrieden. Nun durften wir noch kochen, denn das Kind hatte heute ja nur Brot zum Mittag. Supppppeerrr. Wir hatten noch zwei Hähnchenkeulen übrig. Mathis schmiss diese in die Pfanne und räucherte unsere komplette Bude voll. Am Abendbrottisch aß Mathias. W. war zu müde, um noch zu essen und mir war das Huhn nicht durch genug. Wo war sie hin, die Leichtigkeit aus Spanien. Innerhalb eines Tages platt gemacht. Ich wollte das so nicht. Ich wollte mich treiben lassen. Nicht so gefangen sein. Aber das ging nur bedingt in Marokko, jedenfalls bis jetzt. Wir waren und sind gezwungen, auf offiziellen Plätzen zu stehen, aus Sicherheitsgründen. Dachten wir bis zu diesem Moment. Das Fahren beschränkt sich auf den Tag, denn nachts ist es aufgrund von fehlender Beleuchtung der Fahrzeuge (Autos, Esel- und Pferdekutschen, Motorräder etc.) zu gefährlich und die Fahrzeiten zwischen den Orten sind mega lang. Wir beschlossen ein paar Tage auf dem Platz zu bleiben, um anzukommen. Ankommen in Marokko und in die neuen Gegebenheiten.
So aufregend der gestrige Tag war, so entspannt war die Nacht. Wir frühstückten in Ruhe. Wir entspannten, malten, lasen Bücher. W. war heute die Bestimmerin. Es gab pünktlich um kurz nach 12.00 Uhr Mittag. Wir konnten draußen in der Sonne sitzen. Um uns herum Hühner und Katzen. Nach dem Mittag gingen wir eine Runde um das Gelände. Guckten zum Wasser und im Anschluss zur Tankstelle, welche 200 m vom Campingplatz entfernt war. Hier wollten wir nach Gas Ausschau halten. Entdeckten einen kleinen "Supermarkt", einen Fleischer und eine Bäckerei. Sehr leckere Sachen gucken uns an. W. bekam ein Eis und wir nahmen uns etwas zum Kaffee mit. Entspannt wackelten wir zurück zum Womo und verbrachten den restlichen Tag draußen. Es war super Wetter. Mega warm. W. konnte nackig mit Steinen und Wasser rumdallern und Mathias und ich die Füße hochlegen und in den Entspannungsmodus zurückkommen. Wir spielten fange, verstecken und lernten Boris kennen. Boris war ein Hund von einem Paar, das ebenfalls mit dem Camper auf dem Platz stand. Sie kamen aus den Niederlanden. W. ging ständig zu den beiden. Uns war es recht. W. und ich spielten gerade yoga auf der Decke, als wir Nachbarn bekamen. Ein deutsches Womo aus OD. Er, Uwe, war gleich erfreut Rostocker zu sehen und lud uns 5 Minuten später auf ein Begrüßungs Bier ein. So saßen wir den ganzen Abend entspannt mit Uwe und Silvia zusammen. Sie erzählten uns von ihren Marokko-Erfahrungen. Zeigten Bilder und gaben ein paar Tipps. Für sie war es auch das erste Mal in Marokko. Ihre Bilder und Erzählungen sprachen die gleiche Sprache wie allen anderen. Tolles Land. Tolle Menschen. Sie waren bereits auf dem Rückweg. Hatten nun 6 Wochen Marokko hinter sich. Sehr nette und liebenswerte Menschen, welche unsere Eltern hätten sein können. Mit neuer Kraft und Mut beschlossen wir, noch einen Tag auf dem Platz zu bleiben und uns am Sonntag (16.02.) ins marokkanische Getümmel zu stürzen.Samstag war ähnlich entspannt. Wir frühstückten mit leckerem Brot vom Bäcker und dallertenmorgens etwas rum. Ein bisschen Einkaufen stand auf dem Plan. Mathias wollte am Abend grillen. Wir brauchten noch etwas Fleisch, Wasser und Co. Also gingen wir wieder zur Tankstelle. Kauften alles notwendige ein. Unser Fleisch holten wir beim Fleischer. Wir verbrachten den restlichen Tag vor dem Womo in der Sonne. W. spielte wieder auf dem ganzen Platz herum und war ständig bei Uwe und Silvia verschwunden. Mathias und ich hielten auf der Karte Ausschau nach einem Platz in der Nähe, als nächsten Anlaufpunkt. In der Nähe ist allerdings etwas schwierig und oft mit 2h und mehr Fahrzeit verbunden. Wir fanden einen sehr netten Platz in den Bergen mit einem super Ausblick auf die Landschaft. Gut, das ist das Ziel für morgen. W. bereiteten wir auf die lange Fahrzeit vor. 3 1/2h lagen vor uns inkl. marokkanischer Straßen. Wir verbrachten einen entspannten Abend. Bereiteten das Womo so weit wie möglich für die Abreise vor. Wir wollten unbedingt nach dem Frühstück nicht unter Zeitdruck zu gelangen. Wir hatten aus unserem ersten Tag gelernt.
Der erste Platz zum Freistehen (fast)
Es klappte gut. Wir aßen in Ruhe Frühstück und gingen alle noch einmal duschen. Wir verabschiedeten uns von Uwe und Silvia. Wir leerten alles aus und füllten auf. Tankten für 9,5 MDH (ca. 0,95 Euro) den Liter. An der Tankstelle wurden wir von einem Typen mit Kind auf dem Arm angesprochen. Er war völlig drauf. Keine Ahnung, ob Drogen oder Alkohol. Jedenfalls sollte ich das Kind küssen. Verneinte es und dann sagte er zu mir, ich würde es nur nicht wollen, weil es schwarz sei. Was für ein Quatsch. Ich entscheide immer noch selbst, wann ich wen küsse. In Marokko küsst man die Kinder scheinbar, auch wenn sie fremd sind. Damit mache ich in der 11. Woche noch mehr Erfahrungen. Unsere Fahrt begann. Die Straßen von der Fähre bis zu diesem jetzigen Platz waren gut. Nun lernten wir kennen, wovon alle sprachen. Entweder gibt es links und rechts angefressenen oder eben auch mal gar keine Teerdecke. Große Löcher mitten auf dem Weg, auch keine Seltenheit. Wir hatten also nicht nur 3 1/2h Fahrt. vor uns, sondern auch abenteuerliche Straßen. Dafür sahen wir nun Land und Leute besser als auf der Autobahn. Ständig kamen uns irgendwelche Eselkarren entgegen. Kleine Motorräder mit Anhänger und Co. Die Häuser wurden ärmlicher und der Müll immer mehr. Trotzdem war die Landschaft toll. Das Wetter war super und hin und wieder winkten uns Menschen zu und freuten sich. Irgendwann hielten wir an einer Tankstelle an. Diese sind immer wie geleckt. Verrückt. Hier machten wir uns Mittag. Lesen noch ein Buch, bevor es weiterging. Irgendwann bogen wir von der "Hauptstraße" ab. Wir beobachteten die Menschen auf ihren Feldern. Kinder am Straßenrand, die Kartoffeln verkaufen wollten. Wir sahen viele Schafherden. Die Straße wurde immer schlechter. Dafür wurden wir belohnt mit einem Stellplatz, wie er schöner hätte nicht sein können. Keine Ahnung, wie Nordafrika aussieht. So hatte ich es mir aber vorgestellt. Erst hielten wir auf einem Parkplatz mit toller Aussicht. Dort saßen bereits ein paar Marokkaner*innen und picknickten. Der Parkplatz war aber noch nicht der richtige Stellplatz. Wir mussten noch eine kleine steile Straßen nach oben fahren. Und da war es dann. Eine Ruine und der Hausmeister, welcher uns auf einem Platz einwies. Es war perfekt. Wir waren ganz allein. Geparkt stiegen wir aus. Wollten eigentlich nur eine Runde gehen, um anzukommen. Wir wurden aber dann gleich begrüßt. Der Hausmeister sagte uns, dass wir 50 MDH (ca. 5,00 Euro) fürs Parken zahlen sollen. Ob er sich das ausgedacht hat oder wirklich irgendwer mal gesagt hat, keine Ahnung. Für diesen Platz war es das aber mehr als wert. In welche Tasche auch immer es geht. Medi, ein Enkel, führte uns durch die Ruine. Fragte gleich, ob wir Couscous oder ähnliches möchten. Ich bestellte für Montagmittag (12.00 Uhr) eine Tajine. Wir gingen zurück zum Womo und machten Abendbrot. Der Sonnenuntergang war Wahnsinn. So ein roter Sonnenball. Die Esel, Schafe und Kühe wanderten zurück in ihre "Ställe" und wir gingen ins Bett.Um 21.30 Uhr klopfte es an unserer Tür. Mathias und ich lagen schon im Bett. Ich sagte noch so, oh Gott. Wer kann das sein. Mathias zog sich etwas über und guckte zunächst aus dem Küchenfenster. Da stand Medi mit der bestellten Tajine. Das hat gut geklappt mit der Verständigung. Es roch super lecker. Wir nahmen es dankend an und stellten sie für das Mittag zur Seite. In der Ruine waren Lichter zu sehen und Stimmen zu hören. Man bewachte. Und während wir das durchs Dachfenster feststellen, sahen wir diesen tollen Sternenhimmel. So kann Marokko weitergehen.
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